Für Akademiker und professionelle Researcher ist die Literaturverwaltung ein zentraler Bestandteil der täglichen Arbeit. Die etablierte Software Citavi steht mittlerweile in der Version 7.2 für Windows-Systeme bereit und zielt darauf ab, die Organisation von Quellen, Zitaten und eigenen Ideen weiter zu straffen. Das Programm, das sowohl für kleinere Hausarbeiten als auch für umfangreiche Forschungsprojekte ausgelegt ist, erfordert für den Betrieb das Microsoft .NET Framework 4.8 oder neuer. Die Kompatibilität ist breit gefächert: Die Software läuft auf den aktuellen Windows 11 und 10 Systemen sowie auf älteren Versionen wie Windows 8.1 und diversen Server-Varianten ab 2008.
Eine wichtige Änderung betrifft das Lizenzmodell. Die früher verfügbare, dauerhaft kostenlose Basisversion wurde eingestellt. Nutzer müssen nun grundsätzlich eine Lizenz erwerben, wenngleich der Hersteller eine 30-tägige Testphase anbietet, um den vollen Funktionsumfang vorab zu prüfen. Kernstück bleibt die Verwaltung von über 30 verschiedenen Dokumententypen, von klassischen Monografien bis hin zu Online-Quellen. Besonders nützlich im Arbeitsalltag ist die Automatisierung: Über ISBN-Nummern oder Barcodes – die sich auch via Smartphone-App scannen lassen – zieht sich das Programm Metadaten wie Cover, Abstracts und Schlagwörter selbstständig aus dem Netz.
Integration und Recherche-Tools
Die Einbindung in den Schreibprozess erfolgt nahtlos durch die Kooperation mit gängigen Textverarbeitungsprogrammen wie Microsoft Word, LibreOffice oder TeX, wobei über 10.000 Zitationsstile unterstützt werden. Ein besonderes Feature für die Recherche ist der sogenannte „Picker“, ein Add-on für Browser wie Firefox und Chrome sowie den Adobe Reader, mit dem sich Quellen direkt beim Surfen erfassen lassen. Zudem gewährt Citavi Zugriff auf über 20.000 Datenquellen, darunter Schwergewichte wie EBSCO, Elsevier oder den WorldCat-Katalog. Abgerundet wird das Paket durch die Möglichkeit, Projekte optional in der Cloud zu speichern, was die Zusammenarbeit in Teams erleichtert.
Windows 11: Der Kampf mit der Systemperformance
Während Anwendersoftware wie Citavi immer komplexere Funktionen integriert, kämpft Microsoft an der Basisfront mit der Performance seines Betriebssystems. Trotz zahlreicher Updates gilt Windows 11 in der Fachwelt weiterhin als problembehaftet, insbesondere was den Ressourcenhunger und unnötige Bloatware betrifft. Ein spezifisches Ärgernis für viele Nutzer ist die Trägheit des Datei-Explorers. Microsofts jüngster Versuch, dieses Nadelöhr zu beseitigen, scheint jedoch nach hinten losgegangen zu sein.
Der Lösungsansatz des Konzerns klang zunächst pragmatisch: Der Datei-Explorer sollte bereits beim Systemstart im Hintergrund geladen werden, um bei Abruf sofort bereit zu stehen. Berichten von Windows Latest zufolge ist die technische Umsetzung im Insider Preview Build 26220.7271 jedoch enttäuschend. Zwar verdoppelt sich der Arbeitsspeicherbedarf des Explorers durch diese Maßnahme von etwa 35 MB auf über 67 MB, ein spürbarer Geschwindigkeitszuwachs bleibt jedoch aus. In Zeiten von PCs mit 16 GB oder 32 GB RAM fällt der Speicherverbrauch zwar kaum ins Gewicht, das Ausbleiben einer Leistungssteigerung wiegt jedoch schwer.
Technische Hintergründe der Verzögerung
Analysen zeigen, dass der Datei-Explorer unter Windows 11 weiterhin langsamer agiert als sein Pendant unter Windows 10. Selbst mit dem neuen „Fix“ sind Unterschiede oft nur erkennbar, wenn man Vergleichsvideos in vierfacher Verlangsamung betrachtet. Auch das Kontextmenü, das sich per Rechtsklick öffnet, reagiert nach wie vor verzögert. Die Ursache liegt tief in der Architektur begründet: Während Windows 10 für Benutzeroberflächen-Elemente noch auf das bewährte Win32 setzte, migriert Windows 11 diese auf die moderne WinUI/XAML-Plattform, behält aber gleichzeitig einen alten Kern bei.
Diese Mischung aus Legacy-Code und neuen Oberflächen-Elementen bremst das System aus. Zwar bringt die neue Version funktionale Vorteile mit sich – etwa die langersehnten Tabs im Explorer, die das Dateimanagement übersichtlicher gestalten –, doch der Preis dafür ist eine spürbare Schwerfälligkeit, die Microsoft bislang nicht effektiv in den Griff bekommen hat.
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