Samsung setzt auf volle Boni in der Speicher-Sparte und erweitert das Portfolio mit dem S25 FE

Im Hause Samsung Electronics herrscht pünktlich zum Jahresende zumindest in einer Abteilung Feierstimmung. Der südkoreanische Tech-Gigant gab am 22. des Monats über das interne Firmennetzwerk die Prämienraten für das zweite Halbjahr bekannt. Dabei sticht besonders die „Memory Business Division“ hervor, die nach einer schwierigen ersten Jahreshälfte ein bemerkenswertes Comeback hingelegt hat. Gleichzeitig wirft das Unternehmen mit der neuen „Fan Edition“ des Galaxy S25 einen interessanten Hybrid aus Premium-Anspruch und Mittelklasse-Preisgestaltung auf den Markt, der die Produktstrategie im Mobilsektor unterstreicht.

Comeback der Halbleiter durch KI-Boom

Die Mitarbeiter der Speichersparte unter dem Dach der Device Solutions (DS) Division dürfen sich auf die Auszahlung von 100 Prozent ihres monatlichen Grundgehalts als leistungsabhängige Prämie freuen. Dieser sogenannte „Target Achievement Incentive“ (TAI) wird halbjährlich evaluiert und kann maximal ein Monatsgehalt betragen. Für die Beschäftigten ist dies ein signifikanter Sprung, lagen die Boni im ersten Halbjahr noch bei mageren 25 Prozent.

Treibende Kraft hinter dieser Kehrtwende ist die stark verbesserte Wettbewerbsfähigkeit im Bereich der High-Bandwidth Memory (HBM). Insbesondere die Belieferung von NVIDIA mit HBM3E-Speichern der fünften Generation sowie anziehende Preise für konventionellen DRAM haben die Bilanzen aufgebessert. Anders sieht es in den Schwesterabteilungen aus: Sowohl die „System LSI“-Sparte als auch das Foundry-Geschäft schrieben in diesem Jahr rote Zahlen, weshalb sich die Belegschaft dort mit einem TAI von 25 Prozent begnügen muss.

Mobile Sparte profitiert von Falt-Smartphones

In der für Endkonsumenten sichtbareren DX-Division (Device eXperience) sichert sich die Smartphone-Abteilung (MX) mit 75 Prozent die höchste Prämie. Hier erwiesen sich die Verkaufszahlen der im zweiten Halbjahr veröffentlichten Galaxy Z Fold 7 und Flip 7 Modelle als robuste Umsatztreiber. Weniger rosig sieht die Lage in den Bereichen Visual Display und Consumer Electronics aus. Aufgrund der anhaltenden globalen Konjunkturflaute performten diese Segmente unter den Erwartungen, was zu einer reduzierten Ausschüttung von 37,5 Prozent des Grundgehalts führt. Bei den Tochtergesellschaften zeigt sich ein gemischtes Bild: Während Samsung Display pauschal 50 Prozent TAI auszahlt, erhalten Mitarbeiter der MLCC- und Kameramodul-Sparten bei Samsung Electro-Mechanics die vollen 100 Prozent.

Das Galaxy S25 FE: Ein Spagat zwischen Premium und Budget

Passend zu den soliden Zahlen der Mobilsparte zeigt sich mit dem Samsung Galaxy S25 FE (Fan Edition), wie der Konzern versucht, Preispunkte unterhalb der Flaggschiffe zu besetzen. Das Gerät positioniert sich als „Enterprise Edition“, wobei spezifische Business-Features im Alltagstest kaum ersichtlich sind. Mit einem Preis von rund 650 US-Dollar (ca. 450 Pfund) bietet es jedoch ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis, auch wenn der Nutzer gewisse Abstriche machen muss.

Das Design orientiert sich stark an der regulären S25-Serie: Ein flacher Rücken, eingefasst in ein kühles Metallchassis, sorgt für eine wertige Optik. Allerdings bringt das riesige 6,7-Zoll-Display ergonomische Nachteile mit sich. Mit über 16 Zentimetern Höhe und einer Breite, die die Einhandbedienung – etwa beim Öffnen von Apps oder Wischen – zur Herausforderung macht, liegt das Gerät wuchtig in der Hand. Ein weiteres Design-Detail, das im Alltag stören kann, ist das Kameramodul auf der Rückseite. Die drei Linsen ragen so weit heraus, dass das Smartphone auf dem Schreibtisch nicht plan aufliegt. Wer keine Hülle verwendet, wird feststellen, dass das Gerät bei der Bedienung wie eine Wippe hin und her schaukelt – ein Problem, das Konkurrenten wie Google mit der durchgehenden Kameraleiste besser gelöst haben.

Bildschirmqualität und technische Limitierungen

Wo Samsung traditionell glänzt, ist die Display-Technologie. Das S25 FE macht hier keine Ausnahme und verbaut ein Dynamic LTPO AMOLED-Panel, das im Grunde dem des teureren S25 Plus entspricht. Die Auflösung von 1080 x 2340 Pixeln, HDR10+ Unterstützung und eine Bildwiederholrate von 120 Hertz sorgen für eine butterweiche Darstellung. Egal ob beim Scrollen durch soziale Medien oder bei Videokonferenzen, der Bildschirm ist exzellent. Zwar liegt die Spitzenhelligkeit mit 1.900 Nits etwas unter den Top-Modellen, doch selbst bei direktem Sonnenlicht oder greller Innenbeleuchtung bleibt der Inhalt gut lesbar.

Unter der Haube zeigen sich jedoch die Sparmaßnahmen. Während der 50-Megapixel-Hauptsensor und die beachtliche Akkulaufzeit – die fast schon nostalgische Erinnerungen an alte Nokia-Zeiten weckt – überzeugen, ist der Arbeitsspeicher auf 8 GB begrenzt. Auch der interne Speicher endet bei 512 GB, was für Power-User knapp werden könnte. Ein kleiner Wermutstropfen im Test war zudem die Texterkennung, die gelegentlich für Frust sorgte. Dennoch bleibt das S25 FE ein solides Budget-Smartphone mit Premium-Anleihen, das Samsungs Strategie, hochwertige Technik einer breiteren Masse zugänglich zu machen, konsequent fortsetzt.