Madrid/Chicago. Für die deutschen Fußball-Frauen endete die Nations League mit einer bitteren Enttäuschung. Im entscheidenden Rückspiel des Finals musste sich die DFB-Auswahl in Madrid den Weltmeisterinnen aus Spanien deutlich mit 0:3 geschlagen geben und verpasste damit die Chance, den Titel zu verteidigen. Während die Frauen-Nationalmannschaft Wunden lecken muss, richten sich die Planungen der Herren-Nationalmannschaft auf die Weltmeisterschaft: Ein hochkarätiges Testspiel in den USA wurde nun offiziell terminiert.
DFB-Elf hält dem Druck nur eine Halbzeit stand
Im Estadio Metropolitano bot sich den 55.843 Zuschauern – eine Rekordkulisse für Spaniens Frauen – zunächst ein offener Schlagabtausch. Nach dem torlosen Remis im Hinspiel in Kaiserslautern, bei dem das deutsche Team seine Chancen nicht nutzen konnte, hielt die Mannschaft von Bundestrainer Christian Wück im ersten Durchgang gut dagegen. Zwar dominierten die Spanierinnen den Ballbesitz, doch Torhüterin Ann-Katrin Berger bewahrte ihr Team mit einer starken Parade gegen Alexia Putellas vor einem frühen Rückstand.
Die Hoffnungen auf einen Auswärtscoup zerplatzten jedoch kurz nach dem Seitenwechsel innerhalb von nur 13 Minuten. Die defensive Stabilität, die Deutschland lange im Spiel hielt, brach unter dem Dauerdruck der Gastgeberinnen zusammen. Ein Doppelschlag von Clàudia Pina sowie ein Treffer von Vicky López besiegelten das Schicksal der DFB-Elf. Besonders bitter: Dem Führungstreffer ging ein Fehler der sonst so sicheren Berger voraus, die einen flachen Schuss nicht abwehren konnte. Auch beim dritten Gegentor lud die deutsche Hintermannschaft die Spanierinnen durch Unkonzentriertheiten im Passspiel zum Toreschießen ein.
Ernüchterung bei Gwinn und Wück
Trotz des Fehlens der spanischen Weltfußballerin Aitana Bonmatí zeigte sich der Klassenunterschied in der zweiten Hälfte deutlich. Den Deutschen fehlte im Angriff die Durchschlagskraft und jene Kaltschnäuzigkeit, die Clàudia Pina auf der Gegenseite demonstrierte.
Die Enttäuschung im deutschen Lager war nach Abpfiff greifbar. Kapitänin Giulia Gwinn haderte mit dem Ergebnis: „Es ist frustrierend, wenn man so viel Aufwand betreibt und sich nicht belohnt. Ein 3:0 klingt am Ende hart, aber wir haben einen guten Kampf geliefert.“ Sie merkte kritisch an, dass man besonders im Hinspiel, aber auch in Madrid Chancen liegen ließ, was sich gegen ein Team wie Spanien rächt. Bundestrainer Christian Wück bewertete die Partie als lange Zeit „sehr ausgeglichen“, musste aber anerkennen, dass Spanien in den entscheidenden Momenten einfach handlungsschneller war. Spanien untermauerte damit seinen Status als Nummer eins der Welt, während Deutschland die Erkenntnis mitnimmt, dass zur Weltspitze noch ein Stück fehlt.
Männer-Nationalmannschaft testet WM-Form in Chicago
Während die Frauen den verpassten Titel verarbeiten, konkretisiert sich der Fahrplan für die Herren-Nationalmannschaft im Hinblick auf die kommende Weltmeisterschaft. Wie der US-Verband bekannt gab, wird die DFB-Auswahl am 6. Juni im Soldier Field in Chicago zu einem letzten großen Formtest gegen die USA antreten.
Für die deutsche Mannschaft ist dieses Spiel ein zentraler Baustein der WM-Vorbereitung. Die Partie gegen den viermaligen Weltmeister Deutschland wird in den USA als „Coca-Cola Send-Off Match“ vermarktet und dient dem US-Team als Abschiedsspiel vor dem Turnierstart am 11. Juni. Anstoß im Stadion der Chicago Bears ist um 14:30 Uhr Ortszeit (ET).
Der Ticketverkauf für diesen Härtetest startet am Freitag, den 5. Dezember. Für Bundestrainer und Mannschaft wird die Begegnung in Chicago eine letzte Gelegenheit sein, sich unter Wettkampfbedingungen gegen einen physisch starken Gegner einzuspielen, bevor es beim weltweiten Turnier ernst wird.
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