Trotz eines engagierten Auftritts und phasenweise körperlicher Überlegenheit konnte Österreich keine Lösung finden, um Deutschlands Kombination aus geschicktem Scheibenbesitz und starker Arbeit an den Banden über 60 Minuten hinweg zu durchbrechen. Zudem scheiterten die Österreicherinnen immer wieder an Deutschlands Star-Torhüter Sandra Abstreiter, die mit 18 Paraden den 2:0-Sieg sicherte.
Mit diesem Erfolg beendet Gastgeber Deutschland den ersten Spieltag des IIHF Group I Frauen-Eishockey Olympia-Qualifikationsturniers in Bremerhaven punktgleich mit Ungarn an der Tabellenspitze.
Vor 1.360 Zuschauern begann die Partie mit einem vorsichtigen Abtasten beider Teams, ehe Deutschland das Spielgeschehen mehr und mehr dominierte und sich ein klares Schussverhältnis von 14:5 im ersten Drittel erspielte. Österreich musste sich zudem dreimal in Unterzahl behaupten und geriet durch die Strafzeiten zunehmend unter Druck.
Der erste Treffer fiel in der 23. Minute, als die deutsche Stürmerin Celine Haider einen Abpraller verwertete, nachdem Verteidigerin Tabea Botthof einen Schuss von der rechten blauen Linie abgefeuert hatte. Dieser Treffer gab dem deutschen Team zusätzlichen Auftrieb, während Österreich sich meist nur durch Fehler der Gegnerinnen in Offensivsituationen bringen konnte. Doch immer wieder war es Abstreiter, die mit starken Paraden die Null hielt.
Die Partie blieb dennoch offen, bis die in Hamburg geborene Emily Nix in der 36. Minute den Puck von den Banden holte, Richtung Tor zog und mit einer geschickten Bewegung einen Rückhand-Schuss in den oberen rechten Winkel verwandelte. Eine starke Einzelaktion, die Deutschlands Führung auf 2:0 ausbaute.
Im Schlussdrittel fand Österreich kein Mittel mehr, um Deutschland ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Insgesamt kamen sie nur auf fünf Schüsse, einige davon erst, nachdem Torhüter Selma Luggin in den letzten zwei Minuten für eine sechste Feldspielerin aus dem Tor genommen wurde. Deutschland verteidigte souverän und erspielte sich selbst weitere zehn Torschüsse, während es das Spiel kontrollierte.
Mit dem Schlusspfiff brach großer Jubel aus, denn der 2:0-Sieg war nicht nur ein gelungener Auftakt, sondern auch eine Revanche für die unerwartete 0:3-Niederlage gegen Österreich im Olympia-Qualifikationsturnier vor vier Jahren.
Doch nun muss Deutschland auf Schützenhilfe des südlichen Nachbarn hoffen.
Im ersten Spiel des Turniers hatte Ungarn lange gegen ein entschlossenes slowakisches Team zu kämpfen, das im ersten Drittel mit 8:7 sogar leichte Vorteile bei den Torschüssen hatte. Noch brisanter wurde es, als Slowakiens Kapitänin Janka Hlinkova in der 32. Minute zur Führung traf. Doch nur acht Sekunden später erhielt das slowakische Supertalent Nela Lopusanova eine Strafe wegen eines unerlaubten Checks – und Ungarn nutzte das darauffolgende Powerplay eiskalt aus: Alexandra Huszak erzielte mit einem ihrer insgesamt sechs Schüsse an diesem Tag den Ausgleich.
Die Entscheidung fiel in der 44. Minute auf kuriose Weise. Nach einer Parade der slowakischen Torhüterin Andrea Risianova stieg ein Rebound von Kinga Jokai-Szilagyi hoch in die Luft, fiel hinter Risianova herab und rutschte über die Linie. Ein Glücksmoment für Ungarn, das damit erstmals in Führung ging.
Die Slowakinnen warfen in der Schlussphase alles nach vorne, doch ihre Abschlüsse fanden kein Ziel. In der letzten Minute nahm die Slowakei die Torhüterin vom Eis, doch ungarische Kapitänin Fanni Gasparics setzte mit einem Treffer ins leere Tor den Schlusspunkt zum 3:1.
Mit diesem Sieg steht Ungarn dank der höheren Anzahl an erzielten Toren an der Tabellenspitze, punktgleich mit Deutschland.
Am Freitag gibt es eine Pause, bevor es am Samstag weitergeht: Deutschland trifft auf die Slowakei, während Ungarn gegen Österreich antritt. Sollten beide Teams erneut gewinnen, wird das direkte Duell am Sonntagabend zum entscheidenden Showdown um die Olympia-Qualifikation.
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