Borussia Mönchengladbach steht vor entscheidenden Tagen. Während es auf dem Rasen darum geht, gegen den VfB Stuttgart endlich die sportliche Talfahrt zu stoppen, sorgen Berichte über eine vorzeitige Rückkehr von Leihspieler Tomas Cvancara und strukturelle Veränderungen in der Führungsetage für Gesprächsstoff abseits des Platzes.
Die Festung Borussia-Park als Hoffnungsträger
Die „Fohlen“ stehen unter Zugzwang. Nach zuletzt drei sieglosen Partien in Folge ist die Mannschaft bestrebt, den Abwärtstrend zu durchbrechen. Besonders die jüngste 1:2-Niederlage gegen Union Berlin, bei der die Borussia ohne Punkte blieb, wirkt nach. Mit dem VfB Stuttgart reist nun ein Gegner an, der zwar in der Vorwoche beim 2:1 gegen den FC Augsburg seinen ersten Saisonsieg feierte, auswärts jedoch bislang blass blieb.
Gerade im heimischen Stadion ruhen die Hoffnungen auf einer Trendwende. Die Borussia hat den Großteil ihrer Punkte – insgesamt zwölf – vor eigenem Publikum eingefahren. Die Bilanz im eigenen Wohnzimmer liest sich mit vier Siegen, vier Unentschieden und drei Niederlagen durchaus solide. Diese Heimstärke dürfte dem Team von Trainer Daniel Farke das nötige Selbstvertrauen geben, auch wenn die aktuelle Formkurve mit nur einem Sieg aus den letzten fünf Spielen nach unten zeigt.
Ein Gegner mit offensiven Ladehemmungen
Die Gäste aus dem Schwabenland reisen als Tabellensechzehnter an und haben bereits acht Punkte Rückstand auf die auf Rang neun platzierten Gladbacher. Die Auswärtsschwäche des VfB ist eklatant: Lediglich drei Zähler konnte Stuttgart in der Fremde ergattern. Zudem offenbart die Offensive der Schwaben massive Probleme; mit nur 13 Saisontoren ist der Angriff harmlos. Es ist davon auszugehen, dass die Mannschaft von Trainer Michael Wimmer versuchen wird, diese spielerischen Defizite durch eine robustere, körperbetonte Gangart zu kompensieren – darauf deutet zumindest die Kartenstatistik hin.
Drohender Leih-Abbruch in der Türkei
Während sich der Fokus auf das kommende Heimspiel richtet, droht Ungemach an der Personalfront. Wie die „Sport Bild“ berichtet, könnte der an Antalyaspor verliehene Stürmer Tomas Cvancara deutlich früher als geplant an den Niederrhein zurückkehren. Der 25-jährige Tscheche, der im Herbst für eine Saison in die Türkei wechselte, sieht sich offenbar mit massiven Zahlungsausfällen konfrontiert.
Berichten zufolge hat der türkische Erstligist das Gehalt des Stürmers seit Monaten nicht überwiesen. Es heißt, Cvancara habe deswegen bereits Beschwerde bei der FIFA eingelegt. Zwar fehlt bislang eine unabhängige Bestätigung dieser drastischen Schritte, doch die sportliche Situation spricht Bände: In drei der letzten vier Ligaspiele stand Cvancara nicht mehr im Kader der „Skorpione“. Sollte Antalyaspor die ausstehenden Zahlungen nicht bis zum Jahresende begleichen, könnte das Leihgeschäft automatisch enden. Unklar bleibt dabei, ob die Borussia die erhaltene Leihgebühr von 750.000 Euro in einem solchen Szenario zurückzahlen müsste.
Neue Vorzeichen in der Führungsetage
Eine Rückkehr Cvancaras schien lange Zeit unwahrscheinlich, nicht zuletzt wegen seiner durchwachsenen Bilanz von zwei Toren in elf Pflichtspielen für Antalyaspor und vorangegangener Diskrepanzen mit dem Mannschaftsrat in Gladbach. Doch die Rahmenbedingungen haben sich grundlegend geändert. Die damaligen Probleme traten unter einer anderen sportlichen Leitung auf. Da sowohl Cheftrainer Gerardo Seoane als auch Sportdirektor Roland Virkus den Verein inzwischen verlassen haben, werden die Karten neu gemischt.
Unter der neuen Ägide von Rouven Schröder und dem Trainerteam um Eugen Polanski könnte der 25-Jährige eine zweite Chance erhalten – eine Art „Carte blanche“ für den Neustart. Zudem hat sich die Personalsituation im Angriff der Borussia dramatisch zugespitzt.
Verletzungssorgen im Angriff
Die Notwendigkeit für offensiven Nachschub wird durch den erneuten verletzungsbedingten Ausfall von Kapitän Tim Kleindienst unterstrichen. Kleindienst, der im vergangenen Frühjahr noch zu den Kritikern Cvancaras gehörte, kann dem Team in der kommenden, eng getakteten Phase nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Januar nicht auf dem Platz helfen. Zwar zeigte sich Leihspieler Haris Tabakovic zuletzt treffsicher, doch angesichts des dichten Terminkalenders benötigen die Fohlen dringend Alternativen in der Spitze. Eine vorzeitige Rückkehr Cvancaras könnte somit aus der Not eine Tugend machen, sofern die finanziellen und vertraglichen Hürden mit Antalyaspor geklärt werden.
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