Ein dichter, grüner Rasen ist für viele Gartenbesitzer ein Traum – doch in der Realität machen sich oft Moos und Unkraut breit. Die Ursachen sind vielfältig: von einem unausgewogenen Nährstoffhaushalt über verdichteten Boden bis hin zu falscher Pflege. Mit der richtigen Strategie lässt sich jedoch gegensteuern.
Die Ursache erkennen: Bodenanalyse als erster Schritt
Ein gesunder Boden ist die Basis für einen robusten Rasen. Wenn Moos und Unkraut überhandnehmen, lohnt sich eine Bodenanalyse. Mit einem einfachen Test aus dem Fachhandel kann der pH-Wert des Bodens bestimmt werden. Werte unter 5,5 deuten auf einen zu sauren Boden hin, der das Wachstum der Rasengräser hemmt.
Für genauere Ergebnisse empfiehlt sich eine Laboranalyse. Sie zeigt den Gehalt wichtiger Nährstoffe wie Phosphor, Kalium und Magnesium. Die Auswertung – meist für 20 bis 30 Euro erhältlich – gibt Hinweise, welcher Dünger künftig verwendet werden sollte, um das Gleichgewicht im Boden wiederherzustellen.
Vertikutieren für mehr Luft und Licht
Ein dichter Rasenfilz aus altem Schnittgut, Moos und abgestorbenem Gras behindert das Wachstum der Gräser. Abhilfe schafft das Vertikutieren – dabei ritzen rotierende Messer die Grasnarbe an, lockern sie auf und entfernen störende Rückstände. Diese Maßnahme sollte jedoch nicht durchgeführt werden, wenn der Rasen bereits stark vermoost ist. In diesem Fall empfiehlt es sich, das Moos vorsichtig mit einer Harke zu entfernen – am besten bei trockenem Wetter.
Gegen flachwurzelnde Unkräuter hilft oft nur Handarbeit. Ein Unkrautstecher mit langem Griff ermöglicht ein rückenschonendes Entfernen.
Sauerstoff für die Wurzeln: Rasen regelmäßig lüften
Verdichteter Boden blockiert die Sauerstoffzufuhr zu den Graswurzeln. Eine Maßnahme dagegen ist das Lüften (auch Aerifizieren genannt). Für kleine Flächen reichen Nagelschuhe oder eine Grabegabel aus: Diese etwa 25 cm tief in den Boden stechen, leicht wackeln, herausziehen – und so Schritt für Schritt weiterarbeiten.
Zeigt die Bodenanalyse einen zu niedrigen pH-Wert, kann Rasenkalk helfen, den Boden zu neutralisieren. Die Ausbringung erfolgt idealerweise mit einem Streuwagen, wobei die Herstellerangaben zur Dosierung unbedingt beachtet werden sollten.
Düngung: gezielt und maßvoll
Um den Rasen zu stärken und das Wachstum zu fördern, ist eine regelmäßige Düngung entscheidend. Dabei ist weniger oft mehr: Überdüngung führt zu einem Ungleichgewicht, das Moos und Unkraut begünstigen kann. Zeigt die Analyse einen Überschuss an Phosphat, sollte ein phosphatfreier Dünger gewählt werden.
Organischer Dünger bietet klare Vorteile gegenüber mineralischen Varianten: Er enthält weniger Schwermetalle, verbessert die Bodenstruktur und fördert das Bodenleben. Zudem lässt er sich gut mit Rasensaat kombinieren. Die erste Düngung sollte im Frühjahr erfolgen.
Warum Eisendünger keine langfristige Lösung ist
Viele Baumärkte empfehlen gegen Moos Eisendünger mit Eisen-II-Sulfat. Kurzfristig scheint das Mittel zu wirken – das Moos stirbt ab. Doch langfristig schadet es dem Rasen: Der Boden wird noch saurer, was das Graswachstum behindert und dem Moos erneut Vorschub leistet. Zudem ist das Mittel ätzend und potenziell gesundheitsschädlich für Mensch und Tier.
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